Am 09. Oktober 2025 jährt sich zum 980. Mal der Todestag des Heiligen Gunther. Erinnerung zu den Schönbrunner Kirchenpatronen Die im Jahr 1929 von Franz Xaver Kürländer in Passau hergestellten Glasfenster im Presbyterium der Pfarrkirche in Schönbrunn am Lusen zeigen die Kirchenpatrone, den Heiligen Kaiser Heinrich II. und den Heiligen Gunther von Niederalteich. Über den Haupteingang zur Kirche zeigt die Malerei den Heiligen Gunther bei WaldRodungen. 1011 zog Gunther von Niederalteich mit einer Gruppe von Benediktinern tiefer in die Wälder des heutigen Bayerischen und Böhmerwaldes, um dort ein Kloster zu errichten. Nach acht Jahren konnte der Klosterbau abgeschlossen werden. Das Kloster Rinchnach wurde am 29. August 1019 durch den Passauer Bischof Berengar geweiht. Das Kloster war zu dieser Zeit eine der ersten Siedlungen des Bayerischen Waldes und war so der Ausgangsort der Kolonisation des Bayerischen und Böhmerwaldes. Am 9. Oktober 1045 ist der Heilige Gunther am Gunthersberg bei Gutwasser verstorben. Franz Einberger teilt unter Bezug auf die Überlieferungen seiner Vorfahren mit, dass der Schönbrunner Kirchenbau vom damaligen Pfarrer von Hohenau, Heinrich Sicklinger (1922 bis 1933), nicht gerne gesehen wurde. Unter Hinweis auf seinen Vornamen erreichte Pfarrer Heinrich Sicklinger, dass die Pfarrkirche in Schönbrunn am Lusen dem Heilige Heinrich II. als weiterer Kirchpatron geweiht wurde. Pfarrer Sicklinger stiftete auch das Kirchenfenster mit der Darstellung des Heiligen Heinrich II. Der Heilige Heinrich II. ist Bistumspatron von Bamberg. Er stammte aus dem Geschlecht der Herzöge von Bayern, wurde 1002 deutscher König und 1014 zum Kaiser gekrönt. Er sicherte dem Reich den äußeren und inneren Frieden, förderte die kirchliche Reform, stiftete das Bistum Bamberg, gründete viele Klöster. Mit Blick auf den 980. Todestag (9. Oktober 2025) des Schönbrunner Kirchenpatrons, dem Heiligen Gunther, soll dieser besonders dargestellt werden. Er ist einer der beiden Kirchenpatrone, unter deren Namen die Pfarrkirche in Schönbrunn am Lusen geweiht wurde. Gunther war ein thüringischer Gaugraf, über dessen Herkunft keine gesicherten Angaben überliefert sind. Er wurde möglicherweise um 955 in Schwarzburg geboren und könnte aus dem Hause Schwarzburg stammen. Gunther war ein Vetter Heinrichs II. 43 Die Pfarrgemeinde Schönbrunn am Lusen hat eine besondere Beziehung zu ihrem Kirchenpatron St. Gunther. Deshalb soll im ersten Halbjahr 2026 eine Lehrfahrt zu den Wirkungsstätten Gunthers stattfinden. (Fritz Denk)
44 Publizr Home