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51 Volksfrömmigkeit förderte die Nachfrage nach Heiligenbildern. Die sogenannten Kraxenträger trugen die Bilder aus Raimundreut nach Süddeutschland und ins benachbarte Ausland. In Murnau entdeckten die Künstler Kandinsky, Münter - die Blauen Reiter - u. a. die schlichten Malereien aus Raimundsreut und 5 Bilder aus Raimundsreuter wurden in dem 1912 erschienenen Almanach veröffentlicht. Die Hinterglasbilder haben den Ort Raimundsreut bekannt gemacht. Heute beherbergt Raimundsreut 164 Einwohner. Früher haben viele Bauernhöfe das Dorf geprägt. Die Veränderungen in der Landwirtschaft sind auch an Raimundsreut nicht spurlos vorbei gegangen. Heute arbeiten noch zwei landwirtschaftliche Betriebe. Am Ortseingang befindet sich ein Hirschgehege. Ein Landgasthof bietet Urlaubern erholsamen Aufenthalt, eine Spenglerei und ein Holzbearbeitungsbetrieb bieten Arbeit. In Buchaberg, wie es die Einheimischen sagen, herrscht ein reges Vereinsleben. Der Schützenverein kümmert sich um die Jugend, Brauchtum, Musik und Gesang. 1998 wurde der Hinterglasverein gegründet, der sich um die besondere Geschichte der Raimundsreuter Hinterglasmalerei annimmt. Der 1. Mai wird jedes Jahr (außer Corona) mit dem Aufstellen eines Maibaums gefeiert. Die Buchaberger Frauen treffen sich monatlich zum Stammtisch. In der Dorfkapelle finden in Abständen Messen, Maiandachten statt. Die Raimundsreuter - Buchaberger – verstehen es zu feiern. Bedingt durch die besondere Lage kann eine große Feier nicht stattfinden. Aber sicher findet sich nach der Pandemie ein Grund zum Feiern. Inzwischen freuen sich die Buchaberger über das neue Hinterglaseum in Schönbrunn am Lusen, in dem die Geschichte der Raimundsreuter Hinterglasmalerei lebendig dargestellt ist.

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